| | Titel: | Neutral und doch in der SPD | | Gemeinde/Stadt: | | | URL: | www.rheiderland.de | | Datum: | Freitag, 2.3.2001 | | Text: | Jemgums Bürgermeister Jakobus Baumann will Parteimitglied werden
Jemgum (hoe). Jakobus Baumann hat gewählt. Er selbst muss sich in diesem Jahr nicht zur Wahl stellen, hat er bei den Kommunalwahlen am 9. September doch gerade mal etwas mehr als ein Jahr seiner Amtszeit als hauptamtlicher Bürgermeister von Jemgum hinter sich. Aber gestern hat Baumann seine bisherige parteipolitische Neutralität aufgegeben und einen Antrag auf Mitgliedschaft in der SPD gestellt.
In einer ausführlichen Presserklärung legt Baumann die Motive für diesen Schritt dar, für weitere Nachfragen war er weder im Büro, noch privat oder über Handy für die »Rheiderland«-Zeitung erreichbar. Immerhin, so viel war zu erfahren, war er gestern mittag in Richtung Hamburg unterwegs.
Am 10. Oktober 1999 kandidierte Baumann als parteiloser Einzelbewerber für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters, die Wahl gewann der damalige Gemeindedirektor, der als einziger Bewerber auftrat, klar und trat am 1. September vergangenen Jahres sein Amt an. Und für die Führung seiner Amtsgeschäfte ist es nach Ansicht Baumanns wichtig, sich jetzt parteipolitisch zu binden, wobei angesichts der Machtverhältnisse in Landkreis, Regierungsbezirk, Land und nicht zuletzt auf Bundesebene die SPD am nächsten liegt.
»Meine Erfahrung ist, dass mir als ´politisches Neutrum´ bestimmte Informationsstränge nicht direkt zur Verfügung stehen. In dieser Situation habe ich mich persönlich nicht wohlgefühlt«, so Baumann wörtlich in seiner Presseerklärung. Seine beiden Amtskollegen im Rheiderland - Gerald Sap (Bunde) und Peter Freesemann (Weener) - waren und sind in der SPD parteipolitisch gebunden.
Auch wenn er jetzt Mitglied der SPD werde, stehe für ihn die unparteiische Amtsführung, wie sie die Niedersächsische Gemeindeordnung für Bürgermeister vorschreibe, oben an. »Im übrigen ist es für mich selbstverständlich, Bürgermeister aller Ratsmitglieder und Bürgerinnen und Bürger zu sein und Gleichbehandlung aller zu praktizieren«.
Enttäuscht über die Entscheidung Baumanns zeigen sich Ento Wübbena und Annäus Bruhns namens des CDU-Gemeindeverbandes Jemgum. »Jakobus Baumann kann bei seiner über Parteigrenzen hinweg anerkannten überragenden Qualifikation und Scharfsinnigkeit nicht verborgen geblieben sei, dass gerade die schwierige Situation Jemgums grundlegende Ursachen in der verfehlten Politik der SPD zu Lasten des ländlichen Raumes hat. Die so erlittenen Nachteile durch einen Parteibeitritt heilen zu wollen, halten wir für nicht vermittelbar«, heißt es wörtlich. | | Autor: | Rheiderland Zeitung |
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