| | Titel: | Mülldeponie ist keine Gefahr | | Gemeinde/Stadt: | | | URL: | www.rheiderland.de | | Datum: | Freitag, 2.3.2001 | | Text: | Landkreis gibt Entwarnung für »Altlast« am Alten Sandweg in Boen
Boen/Leer (hoe). Im Rahmen der Aufarbeitung seines Altlasten-Katasters hat sich der Landkreis Leer jetzt auch mit der ehemaligen Mülldeponie am Alten Sandweg in Boen beschäftigt.
»Es gibt auf dieser Deponie eindeutig keine besorgniserregenden Umstände«, gab Landkreis-Pressesprecher Dieter Backer gestern im Gespräch mit der »Rheiderland«-Zeitung eindeutig Entwarnung.
Bevor der Landkreis die Müllentsorgung mit der Anlage seiner zentralen Mülldeponie in Breinermoor übernahm, gab es bis in die Siebziger Jahre hinein einen Müllabfuhrzweckverband im Kreisgebiet, überall im Landkreis existierten Deponien, insgesamt sind 99 dieser Altdeponien registiert. Seit 1990 ist die Kreisverwaltung damit beschäftigt, diese Altablagerungen zu untersuchen. Bislang liegen zu 35 dieser Deponien Resultate vor. Die Deponie in Boen rutschte deshalb in der Prioritätenliste nach vorne, weil sich etwa 50 Meter von dem heutigen Waldgebiet am Alten Sandweg Wohnhäuser befinden. Rund 20 000 DM hat diese Deponieerkundung gekostet. Am Dienstagabend wurde der Gemeinderat von Boen über das Ergebnis der Analyse informiert.
Zwar wurden erhöhte Schadstoffwerte festgestellt, »das ist aber fast normal und nicht schlimmer als woanders auch«, so Backer. Unter anderem nachgewiesen wurden Blei, Zink, Phenolen und PCB, diese Substanz ist zum Beispiel in Farben enthalten. Die Kreisverwaltung plädiert vorsichtshalber dafür, eine zusätzliche Meßstelle zur Überwachung des Grundwassers in der Nähe der ehemaligen Deponie zu installieren.
Durch Anpflanzung von Büschen soll der Zugang zum Deponiegelände erschwert werden, ein neuer Zaun ist bereits gezogen worden, eine Ruhebank in diesem Bereich soll abgebaut werden.
Die Mülldeponie am Alten Sandweg wurde 1966 in Betrieb genommen und bereits sechs Jahre später wieder geschlossen. Auf rund 8000 Quadratmeter Fläche sind rund 24 000 Kubikmeter Müll deponiert. Nach Untersuchungen der Kreisverwaltung wurden hier Hausmüll, Bauschutt, Textilreste, Kunststofffolien, Glas, Ziegelbruch, Keramik und Metall abgelagert. | | Autor: | Rheiderland Zeitung |
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