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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Was der Jäger büffeln muss
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.rheiderland.de
Datum:Donnerstag, 8.3.2001
Text:40 Männer und eine Frau auf der Schlussetappe - Hilbrands erläutert

Jemgum/Kreis Leer (RZ). »Lernen, lernen, lernen!« war das Motto der letzten Monate für annähernd 40 Männer und einer Frau im Landkreis Leer, die sich nun kurz vor der diesjährigen Jägerprüfung befinden.

Während annähernd 60 Unterrichtsabenden, bei vielen Exkursionen, Reviergängen und zahlreichen Übungsschießen bereiten sich die naturbegeisterten Jagdscheininteressenten seit dem Spätsommer 2000 intensiv auf die Prüfungen vor.

Der Unterricht und die jetzt bevorstehenden Prüfungen gliedern sich auf Grund von staatlichen Vorgaben in Form von Verordnung in die fünf Fachgebiete »Dem Jagdrecht unterliegende und andere freilebende Tiere«, »Jagdwaffen und Fanggeräte«, »Naturschutz, Hege und Jagdbetrieb«, »Behandlung des erlegten Wildes, Wildkrankheiten, Jagdhundewesen, jagdliches Brauchtum« und »Jagdrecht und verwandtes Recht«. In den Unterpunkten dieser fünf Fachgebiete geht es u. a. um Themen wie »Biologie und ökologische Ansprüche von Tieren«, »Umgang mit Waffen und deren sichere Verwahrung«, »Biotopschutz und Biotopgestaltung«, »Wildbrethygiene«, »Bundes- und Landesjagdrecht und Feld- und Forstordnungsgesetz«.

Hinzu kommt eine Prüfung im jagdlichen Schießen, in der die Kandidaten ihre Schießfertigkeit mit Schrot und Kugel, aber auch den sicheren Umgang mit der Waffe nachweisen müssen.

Nachdem die meisten Anwärter die Schießprüfung schon im Dezember 2000 erfolgreich abgeschlossen haben, stehen nun in den nächsten Wochen die schriftliche, die praktische und die mündliche Prüfung auf dem Programm. Bei der schriftlichen Prüfung müssen jeweils 20 Fragen aus den fünf Fachgebieten beantwortet werden. In der praktischen Revierprüfung gilt es, die mühsam erworbene Theorie in der Praxis anzuwenden. Neben dem Bestimmen von Bäumen und Pflanzen und dem genauen Ansprechen von wildlebenden Tieren muss auch hier der sichere Umgang mit der Waffe bewiesen werden. Eine letzte Hürde stellt dann die mündliche Prüfung dar. Auch dabei sind wieder Fragen aus allen fünf Fachgebieten ausführlich zu beantworten.

Wenn dann alle Prüfungsteile erfolgreich durchlaufen sind, bekommt der Prüfling von der Jägerprüfungskommission, die vom Landkreis Leer eingesetzt wird, sein ersehntes Zeugnis. Damit kann er dann für das kommende Jagdjahr seinen ersten Jagdschein lösen. Laut Aussage des für den Landkreis Leer zuständigen Kreisjägermeisters Jan-Wilhelm Hilbrands aus Jemgum, der als Vorsitzender der Prüfungskommission die Prüfungen leitet, verlangen dieVorbereitungen und die Prüfungen einen wirklichen intensiven Lerneinsatz der Jagdscheininteressierten. »Aber all das ist zu schaffen, wenn die Grundvoraussetzung, nämlich eine enge Naturverbundenheit mit samt der Gemeinschaft des pflanzlichen und tierischen Lebens bei den potenziellen Jägern vorhanden ist«, so Hilbrands, »denn nur dann werden sie verantwortungbewusst die Jagd ausüben«. Übrigens: Der Kreisjägermeister hält überhaupt nicht viel vom oft zitierten Begriff »Grünes Abitur«. Dieser Begriff suggeriere, dass nur bestimmte gesellschaftliche Gruppen die Jagdscheinprüfung bestehen könnten. Da die Jagd aber neben dem theoretischen Wissen auch ein praktisches Handeln und Tun in der Natur und in den Revierenbedeute, sei die richtige Grundeinstellung zur Natur entscheidend. »Das erfordert auch die Praktiker, alles andere kann man lernen«.
Autor:Rheiderland Zeitung

Redaktion - LeerOnline


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